Unser Thema

Zum Thema „Globalisierung“ existieren eine Vielzahl von Veröffent- lichungen, die zum Teil sehr abenteuerliche Erklärungsansätze bieten. In unseren Untersuchungen werden nur Erklärungsansätze berücksichtigt, die mindestens ansatzweise einen empirisch-wissenschaftlichen Ansatz verfolgen. Dabei zeigte sich, dass mit diesem Anspruch nur Erklärungen auf Basis des Marxismus zu berücksichtigen waren.

Diese marxistischen Interpretationen bewegen sich zwischen zwei Polen: Entweder es wird behauptet, dass sich am Kapitalismus seit Jahrzehnten nichts geändert habe. D.h. dass es keine Veränderungen gäbe, die den Begriff „Globalisierung“ in irgend einer Weise begründen könnten. Oder aber es wird behauptet, es habe sich in den letzen Jahrzehnten alles geändert. D.h. Die „Globalisierung“ löse quasi den Kapitalismus ab. Vertreter beider Pole belegen ihre These in der Regel mit einigen wenigen exemplarischen Beispielen und werten ihre Beispiele ebenso als Widerlegung der jeweiligen Gegenthese. Es ist offensichtlich, dass fundierte Aussagen auf dieser Basis nicht möglich sind.

Wenn es so etwas wie „Globalisierung“ geben sollte, dann müsste sich dies in der realen wirtschaftlichen Entwicklung des Kapitalismus zeigen. Sie müsste insbesondere bei den international tätigen Konzernen nachweisbar sein, da diese Konzerne die bestimmenden Faktoren des heutigen Kapitalismus bilden. Zur Klärung der Frage, was ist „Globalisierung“, kann nur eine breit angelegte empirische Untersuchung die Basis bilden. Mit unserer Arbeit wollen wir einen ersten Beitrag zu einer solchen Untersuchung leisten. Der Umfang unserer Untersuchung wurde durch das öffentlich verfügbare und uns zugängliche Datenmaterial bestimmt. Eine subjektive Auswahl der Konzerne wurde von uns nicht vorgenommen. Daher halten wir unsere Ergebnisse für repräsentativ und aussagekräftig, obwohl eine wesentlich breitere Untersuchung sicherlich wünschenswert gewesen wäre.

Arbeitungsgruppe Imperialismus (AGI)